Gegründet wurde der Verein im Jahr 1927 nachdem die bis dorthin aktive Kapelle in Rudersdorf aufgelöst wurde. Die Kaltenbrunner Musiker gründeten die Musikkapelle Deutsch Kaltenbrunn, der sich auch einige andere Musiker anschlossen.
Erster Kapellmeister war Gastwirt Franz Lagler, der sich besondes der Heranbildung neuer Musiker widmete und dadurch weiter grosse Verdienste erworben hat. Er leitete die Kapelle bis 1950. Als Anerkennung seiner Verdienste wurde er zum Ehrenkapellmeister ernannt.
Als Nachfolger Herrn Laglers wurde Herr Franz Marth neuer Kapellmeister. Er war während des zweiten Weltkrieges erster Flügelhornist bei einer Militärkapelle. Unter seiner Leitung wurde die Kapelle neu auf- und ausgebaut, sie bestand aus 18 Personen. Alle Instrumente waren Eigentum eines jeden einzelnen Musikers. Aus dieser Kapelle hat Herr Marth innerhalb zweier Jahre drei Tanzkapellen zusammengestellt. Später lösten sich diese Kapellen wieder auf. 1955 wurden unterstützende Mitglieder für die Kapelle geworben. Als Gegenleistung für die finanzielle Unterstützung begleitet die Kapelle beim Begräbnis des Mitgliedes den Trauerzug. 1957 feierte die Musikkapelle das 30jährige Gründungsfest, verbunden mit dem 2. Bezirksmusikertreffen. 12 Gastkapellen nahmen damals teil. Der österreichische Rundfunk nahm diesen Festakt auf, Ausschnitte daraus wurden dann in der Burgenlandstunde gesendet.
Die ausgezeichnete Aufbauarbeit des Kapellmeisters Marth wurde durch seinen plötzlichen Tod bei einem Unfall am 22. August 1958 unterbrochen. Aber die Kapelle wird weitergeführt von seinem Stellvertreter Josef Schnecker. Er leitet drei Jahre hindurch die Kapelle. Nach seinem Rücktritt wurde 1962 Willibald Marth (Bruder des einstigen Kapellmeisters Franz Marth) zum Leiter der Kapelle gewählt.
Die begonnene Aufwärtsentwicklung wird fortgesetzt. 1964 wird die Kapelle – 20 Mann stark – neu eingekleidet. 1967 wird das 40jährige Jubiläum gefeiert, wieder mit einem Bezirksmusikertreffen verbunden. Neun Kapellen nehmen teil, verschiedene Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens und des Landesverbandes zeichnen durch ihre Anwesenheit das Fest aus. 1968 wird beschlossen, die Kapelle auf Vereinsbasis zu stellen.
Bei der Jahreshauptversammlung am 02.12.1968 wird Herr Josef Zach, Bürgermeister, zum Obmann des Musikvereins gewählt, sein Stellvertreter wird Willibald Himler. Herr Himler legte dieses Amt 1974 zurück und zum neuen Obmannstellvertreter wird Herr Albert Erkinger gewählt. Am 08. September 1969 wurde der verdiente erste Kapellmeister Franz Lagler beerdigt. Abschiedsworte an seinem Grab sprach Bezirksobmann HDIR. Anton Gangl.
1971 wurd ein neuer Anzug angeschafft, es war dies eine Trachtenuniform. Grosse Sorgen bereiteten dem Verein die Instrumente, dies sind veraltet und abgenützt. Es wurde der Ankauf neuer Instrumente beschlossen.
Im Rahmen des 4. Bezirksmuskertreffens, das wieder in Deutsch Kaltenbrunn stattfand, wurden am 14. Juli 1974 die neuen Instrumente geweiht und Ihrer Bestimmung übergeben. Die Patenschaft übernahmen 31 Damen aus Deutsch Kaltenbrunn und den benachbarten Orten, die gemeinsam eine sehr ansehnliche Geldsumme spendeteten.
Ein schöner alter Brauch musste leider fallengelassen werden: das „Neujahrsgeigen“. Da ein grosser Teil der Musiker aus Schülern besteht, kann das von Haus-zu-Haus-Spiel nicht mehr durchgeführt werden. Stattdessen soll alljährlich um Neujahr herum ein Wunschkonzert abgehalten werden. Das erste Konzert fand 1976 statt und war eine gelungene Veranstaltung. Der Jugendarbeit wird grosser Raum gegeben. Dadurch wird für den Nachwuchs gesorgt. Derzeit (1977) besteht die Kapelle aus 32 aktiven Musikern, wovon 13 Schüler sind. Alle sind begeistert bei der Arbeit und es ist zu hoffen und wünschen, dass dem Musikverein eine gute Zukunft beschieden ist.
*Auszug aus dem Originaltext – verfasst 1977 vom damaligen Präsidenten Dir. Emmerich Szabo*
….Dieser vom damaligen Präsidenten kundgetanen Hoffnung auf die Zukunft wurde vollends entsprochen. Denn auch in den 80er und 90er Jahren wurde – mit vielen Jungmusikern in der Kapelle an einer erfolgreichen Zukunft gearbeitet. 1983 übergab der bisherige Obmann Josef Zach sein Amt an Herrn Johann Feigl und rückte somit in die Funktion des Ehrenobmannes des Musikverein Deutsch Kaltenbrunn. Zeitgleich wurde auch die Funktion des Präsidenten weitergegeben und ein neuer Gönner der Musik in Herrn Wilhelm Deutsch gefunden werden. Nach beinahe 30jähriger Funktion als Kapellmeister legte Willibald Marth 1990 diese in jüngere Hände. Nach einer kurzen Überbrückung durch Gabriele Bauer wurde die Funktion des Kapellmeisters 1991 von Christian Schnecker für sieben Jahre übernommen und auch so manches Wertungsspiel in Angriff genommen. Auch seine Nachfolger Jürgen Trinkl und Oliver Vollmann waren voller Freude in ihrer Funktion. 1996 wurde Kurt Wagner als Obmann gewählt und im neuen Team wurden so manche Neuerungen und Highlights erarbeitet. Das 70jährige Bestandsjubiläum wurde mit einem großen 3-tägigen Musikerfest gefeiert, welches erstmals in der neuen Vereinshalle anstatt im Festzelt stattfand. Unter Obmann Kurt Wagner wurde die neue Vereinstracht aber auch unzählige neue Instrumente für den Verein ‚erarbeitet‘. Mi dem neu ins Leben gerufenen ‚Bergler Musi-Kirtag‘ wurde ein neues Festkonzept in Deutsch Kaltenbrunn erarbeitet welches knapp 15 Jahre erfolgreich durchgeführt wurde. Weiters wurde das traditionelle Weihnachts-Wunschkonzert aufgrund der schlechten Beheizungsmöglichkeiten in der neuen Vereinshalle in die warme Jahreszeit verschoben und zum ‚Frühlingskonzert‘ umbenannt. Auch der Proberaum und die Noten- bzw. Lagerräumlichkeiten im 2009 neu erbauten Gemeindezentrum wären ohne den Einsatz des damaligen Vereinsvorstandes wohl nicht verwirklicht worden. Im Jahr 2006 trat René Wagner in die Funktion des Kapellmeisters und lenkt seither die musikalischen Geschicke des Vereines. Der langjährige Obmann Kurt Wagner übergibt sein Amt 2012 nach mehr als 15jähriger Tätigkeit an DI Herbert Zach und löst Norbert Vollmann in der Funktion des Präsidenten ab. Dieser rückt nun in die Funktion des Ehrenpräsidenten des Vereines. 2014 übernehmen Ing. Bianca Wagner und Mathias Schnecker die organisatorischen Geschicke des Vereines.
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Vereinslokal:
Die Proben der Kapelle wurden zu den 60er Jahren noch im Gasthaus Julius Lagler durchgeführt und nach dessen Schließung ins nebenliegende namensgleiche Gasthaus (später Gasthaus Himler) verlegt, wo der Musikverein wiederum jahrelang einquartiert war. Aufgrund des Gasthaus-Umbaues musste der Musikverein 1996 nach einem neuen Probelokal suchen und fand dies schnell im Gasthaus Jany. Familie Jany überließ dem Musikverein dazu sogar einen großen Teil des Dachausbaues, wodurch ein fixer Proberaum und ein Archivraum nur für den Musikverein zur Verfügung stand. 13 Jahre lang bot die Familie Jany dem Musikverein ein Dach über dem Kopf bevor endlich das jahrelange Bitten und Flehen der Musiker erhört wurde und im Zuge des Neubaues des Gemeindezentrums auch ein – im Mehrzweckraum integrierter – Proberaum sowie ein Notenarchiv und Instrumentenlager für den Musikverein geschaffen wurde.
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Tracht:
Die erste einheitliche Vereinstracht war 1964 eine in dunkelgrün gehaltene Uniform (Hose und Jacke, ähnlich der damaligen Bundesheer-Uniform, schwarze Krawatte) mit zugehöriger Kappe.
1971 wurde der Verein mit einer neuen Trachtenuniform (rotes Gilet, rot-weiße Krawatte, dunkelblaue Jacke und schwarze Hose) ausgestattet und die vorherige Uniform sofern nur noch für Begräbnisse eingesetzt.
1997 wurden anlässlich des 70 jährigen Bestandsjubiläum neue rote Trachtengilets mit leichter Musterung und zugehörigem blauem Trachtenband mit Schieber für den kompletten Verein angeschafft.